- 2016
- May
- 4
Mein erster Wettkampf
Ich laufe noch nicht besonders lange. Naja, zumindest aus der Sicht eines Läufers. In unregelmäßigen Abständen tue ich es schon seit drei Jahren. Allerdings musste ich mir erst eine Herausforderung suchen, um anzufangen. Und trotz Scheiterns bin ich dabei geblieben. Dieses Jahr habe ich mich entschieden, mal wieder einen Lauf ins Visier zu nehmen. Aber nichts langweiliges ;) und vielleicht auch mal auf Waldwegen oder so. Also bin ich beim TrailRunBerlin (10km) im September gelandet und hab mich gleich angemeldet. Darauf wollte ich dann auch einfach in Ruhe hintrainieren.
Dann habe ich diese tollen Veranstaltungskalender für Läufer entdeckt. Aah, daher wissen alle immer, wo gerade etwas stattfindet :D
Und zufällig gab es dort drei Wochen später einen Spaßlauf in der Nähe meines Elternhauses. Mmmh, teilnehmen oder nicht teilnehmen? Ein paar Tage hat es gedauert, doch dann hab ich mich entschieden und mir den Lauf zum 30. selbst geschenkt :)
Zwei Tage davor bin ich nochmal 5km gelaufen, damit meine Beine nicht vergessen wie das geht :)
Leider meldete sich bei diesen 5km mal wieder mein Knie. Verdammt! Aber gut, ist ja noch ein Tag dazwischen.
In der Nacht vor dem Lauf schlief ich nicht besonders gut. Wird mein Knie halten? Es pocht immer noch leicht. Am nächsten morgen scheint aber erst mal alles in Ordnung.
Zwei Stunden vor dem Lauf gönne ich mir selbstgemachten Vollkornmilchreis mit Banane. Allein das hat sich schon gelohnt :D
Und los geht’s.
15Minuten vor dem Start wärme ich mich mit einem leichten Lauf-ABC und lockeren Laufen auf. Alles in Ordnung. Kurz danach der Startschuss. Yeah, endlich!
Ich versuche nicht zu schnell loszulaufen, aber, die meisten dürften das wissen, es ist schwer sich daran zu halten. Die 2, 5 und 9,5km-Läufer starten zusammen. Die “kurzen” Distanzen drehen an markierten Wendepunkten um. Ich habe keine Ahnung wer bzw. wieviele wertungstechnisch vor mir liegen. Also schön Tempo halten und langsam und stetig meine weiblichen Mitläufer “einsammeln”, so der Plan.
Bis zu einem hellblauen T-Shirt hab ich mich vorgearbeitet. Aufgrund ihres Tempos entscheide ich mich einfach dahinter zu bleiben. Oder anders gesagt, sie war so schnell, dass ich mit Mühe und Not auf etwa 20m hinter ihr bleiben konnte. Als sie ein Taschentuch rausholte schaffte ich es kurz vorbei. Doch mit einem kleinen Spurt war sie dann auch wieder schnell vor mir :) Na gut, dann eben später *hust*
Achja, dann war ja da noch das Knie. Ab etwa einem Drittel der Strecke, war es plötzlich wieder da. Aber umdrehen oder gehen hatte ich mir im vornherein schon verboten. Ich weiß, dass es das ITBS ist, das es wehtun wird, aber auch, dass es mit langer Pause danach auch wieder verheilt. Also weiter!
Das Tempo ist für mich recht scharf. Ich habe immer das hellblaue Shirt im Blick, versuche mich vom Knie abzulenken und mich gleichzeitig etwas auf die Technik zu konzentrieren um den Schmerz etwas zu lindern. Bei einem Tempo, das meines so übersteigt, aussichtslos.
Etwa 800m vor dem Ziel versuche ich noch einen kleinen Sprint anzusetzen. Keine Chance. Tempo wieder runter und nur noch weitestgehend heil ankommen. Geschafft!
Ich hatte schon nicht mehr dran geglaubt. Aber es ist geschafft. Ich nuckle an meiner Trinkflasche, hole mir meine erste Finisher-Medaille und lass mich, nach einen kurzen Pläuschchen mit der netten Läuferin vor mir, ins Gras fallen. Erst bei der Urkunden-Ausgabe erfahre ich, dass ich tatsächlich als zweite Frau ins Ziel eingelaufen bin. 2. von 10 wie ich jetzt weiß. Also wenn das mal nicht ein gelungenes Geschenk zum 30. ist :D
Zum Abschluss möchte ich mich noch bei den Organisatoren für das tolle Event bedanken. Dieses Jahr haben sie außerdem viel Wert darauf gelegt den Sport auch unter dem Motto “Sport verbindet” als Mittel der Integration zu nutzen. Ein großartige Idee, die aus meiner Sicht auch als gelungen zu betrachten ist. Macht weiter so. Vielen Dank und bis nächstes Jahr!
Und was noch ganz wichtig ist: Ich bedanke mich bei meinem Freund, der mich gefahren, begleitet, unterstützt und mir nach dem Lauf die Trinkflasche gehalten hat :D
MAZ Artikel zum Gute-Laune-Lauf 2016