- 2016
- Sep
- 18
Bright Site - Get High Monatswettkampf
Hui, diese Jahr geht’s Rund.
Zum einen darf ich nun einmal die Woche fest bei der Wettkampfgruppe des AlpinClub Berlin mittrainieren, zum anderen haben sich irgendwie gefühlt alle Hallen Berlins dazu entschlossen gleichzeitig ihre Monatswettkämfe auszutragen.
Aber alles zusammen wäre natürlich zu viel für meinen kleinen Körper. Also starte ich, mit einer Woche Verspätung, beim Get-High im Bright Site.
61 Boulder, 4 Wochen Zeit. Die besten 20 (geschlechtergetrennt) kommen in das Halbfinale und daraus hervogehenden die besten 6 in das Finale, nach World-Cup Reglement.
Zwei Männer meiner üblichen Truppe turnten mit mir mit. Die Zeit war knapp. Ein Teil der Boulder konnte draußen unter freiem Himmel begangen werden, der Rest war in der Halle zu finden. Die ersten 2 Termine haben wir alles, was möglich war, draußen “eingesammelt”. Inklusive kleinerer Wutausbrüche, weil ich mir mal wieder zu klein vorkam und für eine besch***ene grüne Route 4 Termine und tausende Versuche brauchte. Aber das Gefühl nach dem Top war der Hammer :D
Schon bei der Quali scheiterte ich an Dächern und stark überhängenden Varianten. Da habe ich noch eine Menge Trainingsbedarf.
3 Tage vor Ablauf der Zeit fand ich mich dann auf Platz 11. Meine Knochen geschunden, meine Gelenke sauer. Also entschied ich mich das Schicksal entscheiden zu lassen, mich die letzten Tage zu entspannen und zu hoffen, dass nicht 10 Frauen ihre Begehungen erst am letzten Tag eintragen und viel mehr haben als ich. Und was soll ich sagen, es reichte für’s Halbfinale. Yeah! :)
Mein Plan: Hingehen, nicht letzte werden, und nach dem Halbfinale zufrieden nachmittags 15:00Uhr wieder auch der Couch sitzen, denn am Sonntag hatte ich auch noch einen Startplatz bei Berlins härtestem TrailRun (dazu später mehr). Das sollte ich gut wegstecken können. Doch das Schicksal meinte es etwas anders mit mir. Ich verließ das Halbfinale auf Platz 3, (nachträglich Platz 2, weil eine Kandidatin auf das Finale verzichtete). Verdammt! :O
Puh, jetzt war ich nervlich doch ein bißchen an meinen Grenzen. Erstens musste ich bis 18:00 warten bis es weiterging und zweitens, das war ein verdammtes Finale, so richtig mit einer Menge von Zuschauern und einem Moderator der ständig meinen Namen sagt.
Aber all die Sorge war schnell verflogen. Das Finale war fantastisch. Die Zuschauer der Wahnsinn, die Mitstreiter super nett und genauso nervös :)
Boulder Nr. 1:
Eine Platte, mit einer langen Sektion ohne Griffe und einem kleinem Hopser (Sprung wäre zuviel gesagt)
Ich muss zugeben ich hab mich ein wenig dämlich angestellt. Da fehlt mir eindeutig noch etwas Erfahrung um die nötige Ruhe in so einer Situation zu finden. Aber beim 3. Versuch hatte ich das Top in der Hand.
Boulder Nr. 2:
Start im Dach, überhängender Verlauf
Moderator: “Wer diesen Boulder schafft, kann auch einen Kühlschrank umziehen”
Ja, was soll ich sagen. Grandios gescheitert. Absolut nicht mein Ding. Vom Start weg bin ich noch zum nächsten Griff gekommen, danach war es vorbei. Gut, ich weiß woran ich arbeiten muss :D
Boulder Nr. 3:
Start stark überhängend, Verlauf überhängend
Ja, hört sich an wie Boulder 2 und fühlte sich auch an wie Boulder 2
Aber wenigstens bin ich bis zum Bonus gekommen *räusper*
Boulder Nr. 4:
Platte, Traversen-Start, Dyno zum Top
Geiles Teil. Irgendwie hatte ich meine Ruhe gefunden. Es lief einfach. Schön bis zum ersten Volumen traversiert. Dann aufgestellt und entspannt im No-Hand Rest. Ich wollte das Ding im ersten Versuch. Also schön in Ruhe 100x mal chalken (das ist eine Macke, die schon manchen Trainer und meinen Kletter-Buddy zum verzweifeln gebracht hat). Und weiter geht’s. Griff richtig nehmen, Fuß setzen, Sprung und zack da ist das Top. Geil!
Nach diesen tollen zwei Stunden war ich überglücklich mit meinem 4. Platz. Ich bin nicht nur nicht letzte im Halbfinale geworden, sondern auch nicht letzte im Finale. Was für ein Tag.